Pflegeprodukte in der Alterspflege:

10 praktische Anregungen die das Wohlbefinden steigern

Der Körper verändert sich mit dem Älterwerden. Er durchläuft Veränderungen, die auch unsere Haut betreffen, so zum Beispiel deren Aussehen. Als Pflegedienstleiter(in) sind Sie für das Wohlbefinden und die Körperpflege der Heimbewohner verantwortlich – und somit für die Auswahl der richtigen Pflegeprodukte.

Sie und Ihr Personal stehen unter Zeitdruck und müssen ein Budget einhalten – stressig! Wie kümmern Sie sich in diesen herausfordernden Zeiten um Ihre Bewohnenden? Dieser Blogbeitrag gibt einfache und zeitsparende Hinweise, die das Wohlbefinden der Bewohner steigern und Ihr Pflegepersonal entlasten.

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Damit die Haut altersgerecht gepflegt werden kann, ist es wichtig, den Aufbau und die Veränderungsprozesse zu kennen. Die Haut besteht aus drei Schichten:

  • Oberhaut
  • Lederhaut
  • Unterhaut

Die Epidermis (Oberhaut) enthält ein stabiles Netz aus Collagenfasern und Elastin, welches die Haut elastisch hält und Wasser speichert. Dieses Gerüst aus Faserproteinen durchziehen feinste Blutgefässe (Kapillaren), die die Leder- und Oberhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Darunter liegt das Unterhautfettgewebe, das ebenfalls Wasser speichert. Mit der Zeit nehmen die Kollagenfasern und die elastischen Fasern der Oberhaut ab. Sie kann nicht mehr so viel Feuchtigkeit speichern, verliert an Spannkraft und schrumpft – der Alterungsprozess ist in vollem Gange.

Der Alterungsprozess und seine Folgen

Auch die Zahl der Blutgefässe nimmt ab, die Versorgung der Haut mit Nährstoffen und Sauerstoff wird schlechter. Die Haut verliert an Vitalität. Je älter wir werden, desto trockener und dünner wird die Haut und je dünner umso durchsichtiger wird sie. Äderchen lassen sie unregelmäßig erscheinen.

Ober- und Lederhaut lösen sich partiell vom Unterhautfettgewebe und erschlaffen dadurch weiter. Auch die Steuerung der Pigmentierung funktioniert nicht mehr richtig: Es bilden sich Altersflecken. Der typisch-pergamentartige Eindruck alter Haut entsteht, weil die Epidermis von aussen verhornt.

Nach 60 Jahren hat die Zeit Spuren am ganzen Körper hinterlassen, unter anderem auch, weil die Fettschicht mit zunehmendem Alter dünner wird und das Polster der Haut schrumpft. Im Gegensatz zu jungen Jahren, in denen sich die Hautzellen etwa alle 27 Tage erneuern, dauert die Erneuerung der Epidermis nun etwa 60 bis 70 Tage.

Die richtigen Pflegeprodukte im Alter

Der Stoffwechsel verändert sich, ebenso wie die hormonelle Situation. Deshalb ist die Haut im Alter oft trocken und spröde. Diese Entwicklung bedeutet, dass man bei der Auswahl von Pflegeprodukten für die Alterspflege besonders vorsichtig sein muss. Doch das ist nicht alles: Auf welche Faktoren sollte das Pflegepersonal bei der täglichen Pflege achten?

Folgende Faktoren sind bei der Körperpflege im Alter wichtig:

  • Ältere Haut ist anspruchsvoller, braucht deshalb mehr Feuchtigkeitspflege und reichhaltigere Lotionen als junge. Zudem benötigt sie mehr Aufmerksamkeit in Form von Beobachtung und Kontrolle der Hautverhältnisse: Ältere Menschen sind oft nicht mehr immer fähig, den tatsächlichen Zustand ihrer eigenen Haut einzuschätzen. Krankheiten wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen vermindern die Eigenwahrnehmung.
  • Ebenso kann die Einnahme von Medikamenten zu Hautproblemen führen. Deshalb ist auch nach Medikamentenabgabe eine vermehrte Kontrolle angezeigt.
  • Doch Vorsicht: Übertriebene Pflege oder falsche Produkte können der Haut schaden.

Diese wichtigen Punkte beeinflussen die täglichen Pflegerituale Ihrer betreuten Bewohner und Ihr Pflegepersonal darf ein Gefühl für die individuellen Situationen entwickeln. Ihre Mitarbeitenden stehen jedoch oft unter Zeitdruck, und können sich nicht immer für jeden Bewohner so viel Zeit nehmen, wie es erforderlich wäre.

Unsere Empfehlung: Entwickeln Sie eine grundsätzliche grundsätzliche tägliche Pflege- und Kontroll-Routine für Ihr Personal. Natürlich ist jeder Mensch ein Individuum und möchte würdevoll als solches wahrgenommen werden – wenn Sie Ihren Mitarbeitenden jedoch beibringen, wie sie jeden Bewohner effizient und umfänglich auf Hautprobleme kontrollieren, sparen Sie Zeit.

Merke: Routinierte Abläufe sind effizient, sobald sie eingeübt sind.

Körperpflege: 10 zeitsparende Tipps für die würdevolle Alterspflege

Jeder Mensch ist anders und jede Bewohnerin / jeder Bewohner hat individuelle Pflegebedürfnisse. Das hat Auswirkungen auf die Vorgehensweise des Pflegepersonals. Neben der oben genannten, täglichen Kontrolle können Ihre Mitarbeitenden auf folgendes achten, um bei der Körperpflege Zeit zu sparen und trockene Haut zu vermeiden:

Tipp 1: Verwenden Sie Peelings

Verwenden Sie Peelings, die abgestorbene Hautzellen (Hautschuppen) beim Waschen / Duschen entfernen.  Danach können Sie die Bewohner mit einer passenden Pflege eincremen. Das pflegt nachhaltiger als einfaches Abwaschen.

Tipp 2: Tupfen statt rubbeln

Wenn Sie die Haut beim Waschen sanft abtupfen statt abrubbeln, trocknet sie weniger aus.

Pflegeprodukte AltenpflegeTipp 3: Temperiertes Wasser

Natürlich sollten Sie die Wassertemperatur dem Wunsch des Bewohners anpassen, allerdings halten Sie die Haut feuchter, wenn Sie ihn/sie nicht zu heiss duschen. Heisses Wasser trocknet die Haut noch mehr aus.

Tipp 4: Nicht täglich waschen

Die Bewohner müssen nicht jeden Tag von Kopf bis Fuss gewaschen werden. Tupfen Sie Gesicht, Hände und Füsse ab und reinigen Sie den Intimbereich. Für den Rest des Körpers reicht es, wenn sie gut eincremen.

Tipp 5: Pflegende Duschmittel

Wenn Sie pflegende Duschmittel ins Waschwasser geben, sparen Sie Zeit und die Wirkstoffe tun der Haut gut. Wichtig ist die korrekte Dosierung – lieber sparsam als zu viel.

Tipp 6: 2-in-1-Pflege

Wenn sich ein Bewohner nur ungern pflegen lässt (ist ungeduldig, hat schnell kalt, oder bei Demenz), können Sie ein Bade- und Duschöl verwenden, das rückfettend auf die Haut wirkt – so muss die Bewohnerin / der Bewohner nicht zusätzlich noch eingecremt werden. Das spart Zeit und ist nachhaltig.

Tipp 7: Kopfhautpflege

Wenn ein Bewohner hartnäckige Hautkrusten (Schuppen) auf der Kopfhaut hat, dann reiben Sie vor dem Haarewaschen die Stellen mit einer Emulsion / Creme oder Hautpflegeöl ein. Wenn möglich können Sie das schon am Vorabend tun und bei Bedarf ein Frottiertuch als Schutz auf das Kopfkissen legen.

Tipp 8: Beruhigendes Bad

Bei unruhigen Bewohnern hilft ein Pflegebad mit Melisse im Laufe des Tages. Melisse wirkt beruhigend, aber nicht einschläfernd. Die Muskulatur kann sich entspannen und der Bewohner kommt etwas zur Ruhe.

Tipp 9: Geruchsprobleme beheben

Geruchsprobleme im Intimbereich können mit einer Hygiene Waschseife schnell, einfach und wirkungsvoll behoben werden. Verwenden Sie eine Hygiene Lotion, bei der nicht nachgewaschen werden muss. Ihre Bewohner werden es schätzen, dass ihr Intimbereich nicht unnötig exponiert wird.

Tipp 10: Hautprobleme beheben

Benutzen Sie bei wiederkehrenden Rötungen und auch bei Pilzproblemen ein reinigendes Produkt, dass eine prophylaktische Wirkung zeigt, so zum Beispiel die Hygiene Waschseife mit Teebaumöl. Die reichhaltige und hautfreundliche Zusammensetzung wirkt rückfettend und beansprucht die Haut nicht. So behält sie selbst im Intimbereich ihre natürliche Schutzfunktion bei und trocknet nicht aus.

(Körper-)Pflege mit Respekt: Bitte beachten

Sprechen Sie mit Ihrem Pflegepersonal auch über die Würde des Menschen. Darunter fallen nicht nur Berührungen, die eine Art Dialog zwischen Menschen sind, sondern auch der achtsame Umgang miteinander:

  • Zwingen Sie dem Patienten niemals körperliche Nähe auf
  • Auf Düfte reagiert jeder Mensch anders, jeder Mensch nimmt Düfte anders wahr, hat andere Assoziationen. Achten Sie auf die Reaktionen des Menschen.
  • Zahnfleischprobleme/Aphten, etc. können Gründe sein, warum Bewohner nicht essen oder icht essen können – wenn Sie Zahnfleischprobleme vermuten, führen Sie bitte eine Kontrolle durch: Dieser Link führt zu einer Dissertation zum Thema «Mundhygiene und Mundgesundheit bei Bewohnern von Alterspflegeheimen Auswirkungen eines Trainingsprogramms für Pflegekräfte auf die Mundgesundheit der Bewohner«.
    Auf Seite 37 und 38 finden Sie Inputs für die Personalschulung.

Schlussfolgerung

Die Haut verändert sich ein Leben lang, und die Folgen des Älterwerdens haben Auswirkungen auf deren Zustand. Ältere Haut ist, im Gegensatz zu junger Haut, anspruchsvoller und braucht reichhaltigere Pflege. Das Pflegepersonal soll besonders auf den würdevollen Umgang mit dem Körper der Bewohnenden geschult werden. Die richtigen Produkte, und der umsichtige Umgang, schützen nicht nur die Würde des Bewohners, sondern entlasten die Pflegenden und sparen Zeit.

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Wie kümmern Sie sich in herausfordernden Zeiten um Ihre Bewohnenden? Bitte teilen Sie es uns in einem Kommentar mit, es könnte Ihren Kollegen und damit anderen Pflegerinnen und Pflegern in der ganzen Schweiz helfen.