Tipps für Pflegedienstleitungen:

Weniger Stress am Arbeitsplatz

Als Pflegedienstleitung haben Sie die Schlüsselrolle inne, wenn es um die Versorgungsqualität und Pflege der Bewohner geht. Kombiniert mit administrativen Aufgaben und Mitarbeiterführung ergibt sich eine stressige Aufgabenpalette für Sie. Damit Sie diese Herausforderungen möglichst stressfrei meistern, ist eine gute Arbeitsumgebung für Sie selbst Pflicht. In diesem Artikel lesen Sie 12 hilfreiche Tipps für Pflegedienstleitungen die zeigen, wie Sie leichter mit Stress umgehen können. So viel sei gesagt: Auch Ihre Mitarbeitenden und die Bewohner werden von Ihrer Selbstpflege profitieren.

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In der Pflegedienstleitung sind Sie mit personellen Engpässen konfrontiert, müssen die (Un-)Zufriedenheit von Mitarbeitenden und Angehörigen managen und obendrauf noch die Vorgaben der Geschäftsleitung und des Budgets einhalten. Sie arbeiten mit Menschen in einem sozialen Umfeld, setzen Ihren scharfen Verstand und Ihre soliden praktischen Fähigkeiten dort ein, wo man sie braucht. Sie sind eine herausragende Führungspersönlichkeit und ein Menschenkenner. Sie wissen, dass die Arbeitsanforderungen an den Job als Pflegedienstleitung zwar herausfordernd, aber ebenso bereichernd sind.

Erkennen Sie sich in dieser Überflieger-Beschreibung wieder?
Trotz verstecktem «Superheldentitel» sind Sie in erster Linie vor allem eins: Ein Mensch. Und jeder Mensch hat Grenzen. Die sind manchmal schwer zu setzen, und nicht umsonst ist das Burn-Out-Syndrom in der Pflege so verbreitet. Aber: Eine Leitungskraft, welche die Selbstpflege vergisst, steht den Bewohnern irgendwann nicht mehr zur Verfügung.

Implementieren Sie Selbstpflege. Einfacher gesagt, als umgesetzt. Wie lässt sich ein gutes Arbeitsumfeld für sich selbst kreieren? Untenstehend finden Sie PDL-Tipps aus drei für Pflegedienstleitungen wesentlichen Bereichen, die zeigen, wie Sie das Problem «Stress» ganzheitlich angehen können. Sie werden einen besseren Zusammenhalt im Team kreieren und die eigene Arbeitszeit leichter managen können. So viel sei verraten: Es geht um Pausen, richtiges Delegieren, die Kommunikation von Erwartungshaltungen und Grenzen setzen.

Bereich A)
Ihre Rolle als Führungskraft definieren und verstehen

1. Bestehen Sie auf eine solide Einführung für sich und Ihre Mitarbeitenden

Wer neu ins Team kommt, wird oftmals ins kalte Wasser geworfen. Chefs oder Verwaltungsräte meinen, sich die Zeit und den Aufwand für die Einarbeitung nicht leisten zu können. Fehlende Einarbeitung mindert jedoch die Qualität der Arbeit. Sie müssen wissen, was von Ihnen erwartet wird. Dazu gehört, dass Sie Ihre Aufgabenbereiche und auch die Erwartungshaltung der obersten Führungsebene verstehen. Das gilt für Sie, aber auch für jene Mitarbeitenden, die Sie neu einstellen. Bestehen Sie auf saubere Einarbeitung für alle. Definieren Sie mindestens folgende Bereiche für jede Person mit einer Checkliste:
• -Verantwortungs- und Aufgabenbereich(e)
• – Erwartungen
• – Abläufe und Prozesse
• – Begrüssung und offizielle Vorstellung im Team
Mehr zur richtigen Einführung von Mitarbeitenden finden Sie hier.

2. Delegieren Sie innerhalb der Organisation

Unsere eigene Erfahrung zeigt: Pflegenden in Leitungspositionen fällt es oft schwer zu delegieren. Im beruflichen Dauerstress kommt der wertschätzende Umgang mit sich selbst meist zu kurz, und delegieren kann Abhilfe schaffen.
Gibt es Bereiche, die Sie abgeben können?
PDL‘s die Aufgaben delegieren sind oft überrascht, wie zufrieden ihre Teammitglieder auf einmal sind, wenn sie herausfordernde Aufgaben übernehmen können.
Wenn Sie Bereiche definiert haben, sprechen Sie mit dem geeigneten Mitarbeitenden. Diese erwarten von ihren Führungskräften, dass diese ihre Erwartungen klar kommunizieren.
Dieser Link erklärt ein 3-Schritte-Prinzip dazu.

3. Vernetzen Sie sich mit anderen PDL‘s

Treffen Sie sich regelmässig mit Kolleginnen / Kollegen und tauschen Sie sich aus – gründen Sie ein Support-System. Mit Menschen aus anderen Einrichtungen in ähnlichen Positionen können Sie Herausforderungen, Erfolge und Strategien teilen.

4. Coaching oder Mentoring

Suchen Sie sich einen Mentor oder Coach der Sie unterstützt. Das kann jemand aus der obersten Etage im Betrieb sein, oder eine externe Coaching-Person. Oft unterstützt die Geschäftsleitung solche stress-präventiven Massnahmen. Nehmen Sie die angebotene Unterstützung an und versuchen Sie nicht, alles auf Ihren Rücken zu laden. Das ist auf die Dauer nicht zu schaffen und hilft weder Ihnen, noch Ihrem Team.
Profitieren Sie zudem von Weiterbildungsangeboten – besprechen Sie auch dieses Anliegen mit der Geschäftsleitung. Fokussieren Sie sich auf das Verbessern Ihrer Fähigkeiten in Bereichen wie Zeitmanagement, Konfliktmanagement und zwischenmenschliche Kommunikation. Die neu gelernten Skills werden Sie umgehend anwenden können.

5. Nehmen Sie sich jeden Tag Zeit für sich selbst

«Selbstpflege ist die Fähigkeit, gut mit sich umzugehen, gut zu sich selbst zu sein, sich zu schützen und die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen, Belastungen richtig einzuschätzen, sich nicht zu überfordern oder sensibel auf Überforderung zu bleiben» (Küchendorf, 1999).
Dieser letzte Punkt ist mit der wichtigste in diesem Bereich A. Planen Sie in jeder Schicht fixe Pausen mit ein, in denen Sie aufatmen, reflektieren oder sich ausserhalb der Institution bewegen können.
Wenn Ihnen dieser Punkt bei sich selbst gelingt, können Sie Ihre Mitarbeitenden leichter darin unterstützen, ebenfalls eine gute Work-Life-Balance zu finden.

Bereich B)
Werden Sie sich Ihren Kompetenzen bewusst

6. Sagen Sie mit gutem Gewissen «nein»

Sie helfen gerne. Ansonsten hätten Sie einen anderen Beruf gewählt. Doch: was zu viel ist, ist zu viel – vor allem in der Pflege. Immer dann, wenn das Gefühl des «im Stich lassen» zuschlägt, oder Sie des Öfteren Aufgaben übernehmen müssen, die eigentlich nicht in Ihren Bereich fallen.
Nein sagen ist wichtig:

  • Weil Sie sich um die wichtigen Dinge aus Ihrem Bereich kümmern können, zum Beispiel eine Mitarbeiterschulung organisieren, anstatt den Dienstplan zu stopfen
  • Sie schützen sich vor Überlastung
  • Ein souveränes „Nein“ stärkt Ihre Position als Chefin / Chef.

Dieser Artikel erklärt «das Nein-Prinzip» kurz und auf den Punkt gebracht.

7. Entscheidungen treffen

Sie müssen täglich unzählige Entscheidungen treffen. Darunter auch solche, die Ihnen unangenehm sind – ob es nun darum geht, den teureren von zwei Job-Kandidaten einzustellen, oder wie viele elektrische Betten Ihre Abteilung benötigt. Ob eine Ausgabe im Budget ist oder nicht, liegt in Ihrem Ermessen. Ihre Entscheidungen müssen jedoch immer fundiert sein.
Wenn Sie Zweifel haben, sammeln Sie alle Informationen die Sie benötigen, und wägen Sie Ihre Optionen in Ruhe ab. Dann können Sie Ihre Entscheidung treffen. Danach ist es am Wichtigsten, dass Sie zu Ihrer Entscheidung stehen – unabhängig davon, ob Sie richtig oder falsch lagen.
Falls eine Entscheidung misslungen ist, lernen Sie aus Ihren Fehlern. Analysieren Sie, was Sie beim nächsten Mal anders machen würden und wie Sie nun weitergehen wollen.

8. Visionen teilen

Setzen Sie sich Ziele, kreieren Sie Visionen und teilen Sie diese mit Ihrem Team. Legen Sie klare Richtlinien fest, damit jede involvierte Person genau weiss, was von ihr benötigt wird, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Investieren Sie ins Teamwork und vergeben Sie Kompetenzen: Erlauben Sie den einzelnen Teammitgliedern zu bestimmen, wie sie ihre individuellen Ziele erreichen und inwiefern sie zu den Teamzielen beitragen. Das erhöht die Chancen, dass sich jede und jeder dem Team zugehörig fühlt.
Wenn Mitarbeitende Ziele erreichen, seien Sie grosszügig mit Anerkennung und Lob, aber lassen Sie sie auch wissen, wenn Ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden. Stellen Sie Ihre Hilfe zur Verfügung, damit die Person das nächste Mal erfolgreich ist.

9. Seien Sie positiv

Gute Führungskräfte sind realistische Optimisten. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und haben eine fröhliche, positive Einstellung zum Leben – selbst dann, wenn es mühsam wird. Sie sind Vorbild für Ihr Team, und Ihre Attitüde legt den Grundstein für die Zusammenarbeit.
Wenn Sie zufrieden sind, kann sich auch das Team entspannen und sich auf die Arbeit konzentrieren.

Bereich C)
Die Verantwortung für das Team übernehmen

Die Verantwortung für das Wohlergehen der Mitarbeitenden liegt nicht allein in der Chefetage: „Ganzheitliches Gesundheitsmanagement bezieht alle Ebenen der Organisation ein, von der Führungsebene bis zur Praxis“, erklärt dieser lesenswerte Artikel mit dem Titel – Selbstpflege: Wege zu mehr innerer Stärke.

10. Vertrauensbasis schaffen

Schaffen Sie ein respektvolles und vertrauensvolles Umfeld für Ihre Mitarbeitenden.
Wenn sich Ihre Mitarbeitenden wertgeschätzt, ermächtigt und respektiert fühlen, werden Sie auf lange Sicht effektiver und gerne mit Ihnen arbeiten. Fördern Sie ein kompetentes und stabiles Team, das gut zusammenarbeitet.

Drei Ideen:

I. Erleichtern Sie Ihren Mitarbeitenden die Interaktion mit Ihnen. Sich hinter einem Schreibtisch in einem geschlossenen Büro zu verschanzen, versendet die falsche Botschaft. Machen Sie regelmässige Rundgänge, damit das Pflegepersonal mitbekommt, dass Sie daran interessiert sind, was in Ihrer Institution vorgeht.

II. Fragen Sie bei den Mitarbeitenden nach und hören Sie hin. Dieses offene Ohr zeigt den Mitarbeitenden, dass sie Teil des Teams sind und ihre Ideen begrüsst werden.

III. Das Wohlbefinden der Angestellten liegt immer mehr Unternehmen am Herzen, auch in der Pflege. Der Grund: Zufriedene Mitarbeitende sind motivierter, tragen mehr zum Firmenerfolg bei und bleiben den Betrieben / Institutionen länger treu. Helfen Sie Ihren Mitarbeitenden, sich in Ihrem Alltag wohl zu fühlen und bauen Sie Vertrauen auf. Lesen Sie mehr in unserem Blogbeitrag «Produktivitätssteigerung Pflege: 10 Wellnessaktivitäten für Fachkräfte in Pflegeinstitutionen.»

11. Seien Sie neugierig

Lernen Sie die Mitarbeitenden kennen. So zeigen Sie, dass Sie sich für sie als Menschen interessieren und lernen, welche Stärken sie haben und in welchen Bereichen sie Hilfe benötigen. Das hat zur Folge, dass Sie die Einsatzgebiete Ihrer Mitarbeitenden besser abschätzen können. Plus: Die Mitarbeiterförderung ist ein schöner Aspekt in Ihrer Tätigkeit als Pflegedienstleitung. Menschlichkeit und Warmherzigkeit sorgen dafür, dass Sie ein loyales Team an Ihrer Seite haben.

12. Die richtigen Hilfsmittel

Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden Hilfsmittel zur Verfügung, mit denen sie ihre Arbeit besser und effektiver erledigen können; zum Beispiel hochwertige Hautpflegeprodukte. Wählen Sie Produkte, die eine Mehrfachwirkung haben, die sparsam in der Anwendung sind und nur einmal täglich angewendet werden müssen. Das spart Zeit. Möchten Sie weitere Tipps, wie Sie trotz Zeitmangel und Kosteneinschränkungen eine TOP-Pflegequalität erhalten können? Dann downloaden Sie unser Whitepaper zum Thema.

Möchten Sie mehr Tipps zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit, Pflegequalität und Kosteneinsparung? Downloaden Sie unserer Whitepaper «Keine Qualitätskompromisse: 9 Tipps für Kosteneinsparungen bei Hautpflegeprodukten»


Schlussfolgerung

Ihr Job in der Pflegeleitung ist stressig und anspruchsvoll, hat aber auch seine schönen Seiten. Damit Sie Ihren stressigen Arbeitsalltag erfolgreich meistern, sind die richtigen Strategien matchentscheidend. Mit Ihrem Wissen, den richtigen Strategien zur Selbstpflege und nicht zuletzt geeigneten, hochwertigen Pflegeprodukten tragen Sie zum Wohlbefinden aller Beteiligten in Ihrer Institution bei.
Möchten Sie mehr Tipps, wie Sie Ihren Bewohnern das Leben leichter machen? Und das mit weniger, aber dafür effizienterem Einsatz der Belegschaft, einem gesunden Arbeitsklima und niedrigeren Kosten? Dann laden Sie bitte das kostenlose Whitepaper «Keine Qualitätskompromisse: 9 Tipps für Kosteneinsparungen bei Hautpflegeprodukten” herunter.

Welche Massnahmen setzen Sie bereits um, damit Ihre Mitarbeitenden glücklicher am Arbeitsplatz sind? Wir würden uns freuen von Ihnen zu hören. Bitte teilen Sie es uns in einem Kommentar mit, es könnte Ihren Kolleginnen und Kollegen und damit anderen Pflegenden in der ganzen Schweiz helfen.

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Welche Massnahmen setzen Sie bereits um, damit Sie glücklicher am Arbeitsplatz sind? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören. Bitte teilen Sie es uns in einem Kommentar mit, es könnte Ihren Kollegen und damit anderen PDL`s, Pflegerinnen und Pflegern in der ganzen Schweiz helfen.