Produktivitätssteigerung in der Pflege:

10 Wellnessaktivitäten für Fachkräfte in Pflegeinstitutionen

Pflegefachkräfte mussten 2015 in der Schweiz laut einer Umfrage des SRF aufgrund von Personalmangel regelmässig Überstunden machen. Der resultierende Stress belastet Mitarbeitende, die ihre Bewohnenden optimal versorgen wollen, aber zu wenig Zeit dazu haben.

Auch in den kommenden Jahren wird es mit dem Pflegefachkräftemangel in der Schweiz nicht besser werden: Als Heimleitende oder Pflegedienstleitende stehen Sie vor der Aufgabe, eine Balance zwischen Produktivitätssteigerung in der Pflege und Gesundheit am Arbeitsplatz zu finden. Was können Arbeitgeber tun, um die Mitarbeitenden langfristig und auf gesunde Weise zu motivieren? Wir haben 10 Tipps zusammengestellt, die Personalverantwortlichen bei der Umsetzung helfen.

Wie Fachkräfte im Gesundheitswesen nur zu gut wissen, sind die Arbeitszeiten in Pflegebetrieben lang – nicht selten müssen sie zwei Schichten hintereinander bewältigen. Das ist problematisch, denn Untersuchungen zeigen, dass Überbelastung am Arbeitsplatz zu Schlafstörungen, Depressionen und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Diabetes und Herzerkrankungen führen kann.

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Warum sind Pflegekräfte überbelastet?

Einige Pflegekräfte stellen die Bedürfnisse ihrer Bewohnenden meist vor die eigenen, und andere denken, dass sie ihre stressreiche Situation so akzeptieren müssen, wie sie ist. Auch in den kommenden Jahren wird es mit dem Pflegekräftemangel in der Schweiz nicht besser werden. Mehr als 50% der Befragten einer Umfrage der Gewerkschaft Unia geben an, dass sie «ihren Beruf nicht so ausüben können, wie sie ihn gelernt haben, und dass sie in den nächsten zehn Jahren vermutlich den Beruf wechseln werden».

Ein Warnruf für Personalverantwortliche im Pflegebereich? Ein Fachkräftemangel führt langfristig zu Problemen für alle: Stress und Ärger für Bewohnende und Pflegekräfte, und organisatorische Engpässe für Arbeitgeber, die oft sofort Lösungen für Fluktuationen und Arbeitskräftemangel finden müssen – manchmal (fast) ein Ding der Unmöglichkeit.

Aus diesen Gründen ist es ratsam, sich mit Möglichkeiten auseinanderzusetzen, wie die Arbeitsbedingungen fürs Pflegepersonal einfach und effizient verbessert werden können. Zum Beispiel mit Wellness-Aktivitäten, die Stress verringern und Gesundheitsrisiken reduzieren. Was sind die wichtigen Punkte eines arbeitsplatzinternen «Wellness-Programms»? Wir zeigen 10 Möglichkeiten zur unkomplizierten Förderung des Wohlbefindens für Mitarbeitende auf, welche die Pflegeleitung sofort umsetzen kann. Das Ziel ist, dass sich die Mitarbeitenden wohler am Arbeitsplatz fühlen, weniger krank sind und so eine Produktivitätssteigerung in der Pflege zu erreichen.

Mehr Engagement und Zufriedenheit bei den Pflegekräften

Gemäss einer Forschung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gibt es eine Rangfolge der Themen, die für die Berufseinsteigenden hinsichtlich eines langfristigen Berufsverbleibs zentral sind. Diesbezüglich am wichtigsten eingestuft werden Verbesserungen hinsichtlich des Lohns, der Vereinbarkeit von Beruf mit Familie/Freizeit, der Unterstützung durch das Management sowie hinsichtlich der unregelmässigen Arbeitszeiten. In diesen Bereichen erwarten mehr als zwei Drittel eine Verbesserung der Situation, damit sie sich vorstellen können, längerfristig im Beruf zu verbleiben. Etwas mehr als 50 % der Teilnehmenden erwarten auch in den Bereichen Arbeitsklima, interprofessionelle Zusammenarbeit, Zeitdruck, Skill und Grade-Mix und gesellschaftliche Anerkennung eine Verbesserung.

Produktivitätssteigerung in der Pflege

Produktivitätssteigerung in der Pflege: Die wichtigsten Bedingungen für einen längerfristigen Verbleib in der Pflege (Anteil in Prozent am Total der Nennungen) Quelle: ZHAW DEPARTEMENT GESUNDHEIT

Sich am Arbeitsplatz wohl und gut zu fühlen umfasst mehr als nur «Dienst nach Vorschrift» zu verrichten und vor Krankheiten oder Verletzungen geschützt zu sein. Der Schweizerische Berufsverband für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) beschreibt eine gesunde, motivierte Pflegefachperson als eine Person, die sich aktiv auf das Gleichgewicht von körperlichem, intellektuellem, emotionalem, sozialem, spirituellem, persönlichem und professionellem Wohlbefinden konzentrieren kann. Am besten wirken Massnahmen, die alle oben genannten Gesundheitsaspekte ansprechen. Finden Sie Wege, die nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessern können.

Zum Beispiel:

  • Förderung des Teamspirits
  • Gesundheitsrisiken vermeiden
  • Negative Einflüsse reduzieren

Im Pflegebereich wird dem Personal viel abverlangt, da sind wir uns einig. Oftmals investieren die Mitarbeitenden viel Herzblut und Zeit in Ihren Job. Warum also nicht versuchen, die Arbeitszeit so angenehm wie möglich zu gestalten?

Die Vorteile von Stressreduktion für das Pflegepersonal

Das Wohlbefinden der Angestellten liegt immer mehr Unternehmen am Herzen, auch in der Pflege. Der Grund: Zufriedene Mitarbeitende sind motivierter, tragen mehr zum Firmenerfolg bei und bleiben den Pflegebetrieben länger treu. Studien zeigen, dass Mitarbeitende, die von Wellness-Massnahmen profitieren können, höhere Zufriedenheitsraten verzeichnen: Wer freiwillig an Betriebs-Wellnessaktivitäten teilnimmt, steigert seine Produktivität im Schnitt um einen Tag pro Monat. Die Unternehmen sparen Kosten durch weniger Absenzen und weniger Ausgaben für die Gesundheitsversicherung.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Wissenschaftlern der School of Business an der University of California (UCR) in Riverside sowie der Washington University in St. Louis. Gruppenaktivitäten oder freundschaftliche Wettkämpfe, die den Teamgeist fördern (wer schafft am meisten Schritte pro Woche, etc.) können die Kameradschaft untereinander aufbauen und Mitarbeitende dazu veranlassen, sich mehr mit ihren Kollegen und der Organisation zu identifizieren. Darüber hinaus hat das Erreichen eines Ziels zur Folge, dass sich Mitarbeitende zufriedener fühlen, insbesondere wenn sie auf eine Belohnung oder einen Anreiz hinarbeiten.

Gesundheitskosten einsparen und Produktivitätssteigerung in der Pflege erreichen

Es ist eine Tatsache, dass gesunde Mitarbeitende in Bezug auf Versicherungskosten oder anfallende Kosten durch Absenzen weniger kosten als solche, die sich am Arbeitsplatz unwohl fühlen oder gar stressbedingt krank werden. Experten schätzen, dass bis zu 70 Prozent aller Gesundheitsausgaben aufgrund von Problemen anfallen, die mit ungesunden Lebensgewohnheiten einhergehen, die im Endeffekt chronische Probleme verursachen. Egal ob ein Mitarbeitender dazu motiviert wird:

  • mit dem Rauchen aufzuhören
  • den Cholesterinspiegel oder den Blutdruck zu senken
  • sich gesünder zu ernähren
  • oder sich mehr zu bewegen

Arbeitgeber können Hunderte bis Tausende von Franken für jeden Mitarbeitenden sparen, der aktiv etwas tut. Wenn Sie dem Ressort Finanzen einige aussagekräftige Zahlen (aus diesem Artikel) vorlegen können, sind Sie auf gutem Weg, die Administration davon zu überzeugen, dass Zufriedenheits- und Wellnessaktivitäten am Arbeitsplatz sowohl dem Pflegepersonal, als auch der gesamten Firma zugutekommen. Nachfolgend unsere 10 Ideen, die Sie sofort und mit wenig Kostenaufwand umsetzen können und womit Sie eine Produktivitätssteigerung in der Pflege erreichen können.

10 Wellnessaktivitäten für Fachkräfte in Pflegeinstitutionen

Hier finden sie 10 Ideen, welche die Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit nachhaltig fördern können:

  1. Starten Sie eine Wellness-Umfrage. So erhalten Sie Ideen, welche Aktivitäten oder Programme die Mitarbeitende schätzen würden.
  2. Nominieren Sie Verantwortliche für einen Gemeinschaftsevent, zum Beispiel «Heiles-Herz»-Spaziergänge, Tanz-athons oder andere Aktivitäten, die dem Team lieb sind.
  3. Während den Ferienzeiten: Starten Sie eine Gewichtsmanagement-Challenge (immer dann, wenn sich ungesunde Snacks in die Pausenräume schleichen wollen)
  4. Gründen Sie einen «Firmen-Wanderclub» und planen Sie eine kurze Route (20-40 Minuten) um Ihre Institution herum. Setzen Sie Anreize für die körperliche Bewegung während den Pausen. So können Ihre Mitarbeiter frische Luft schnappen und eine wohlverdiente Pause von der Arbeit machen.
  5. Organisieren Sie Kurse vor Ort, die sich mit gesünderen Schlafgewohnheiten, ausgewogenen Mahlzeiten für unterwegs oder «Patienten richtig und sicher heben / bewegen» beschäftigen.
  6. Sponsoren Sie einen Yoga- oder Meditationskurs
  7. Sammeln Sie Rezepte für ein Mitarbeiter-Kochbuch: Alle Mitarbeitenden dürfen ein gesundes Rezept beitragen, die dann in einem «Institutions-PDF» schön dargestellt werden. Wenn Ihre Institution über eine ausgestattete Gemeinschaftsküche verfügt, könnte ein Mitarbeiteende pro Woche seine Mahlzeit auch für alle kochen.
  8. Organisieren Sie einen Ausflug für alle Mitarbeitenden
  9. Starten Sie eine Dankbarkeits-Übung. Jeder Mitarbeitende soll während 3 Wochen täglich 3 Dinge aufschreiben, für die sie oder er dankbar ist.
  10. Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden Pflegeprodukte zur Verfügung, die ihnen aktiv dabei helfen, das Wohlbefinden der Patienten zu steigern. Das spart ihnen Zeit, ohne die Pflegequalität zu gefährden und wird Ihnen dabei helfen, die Kosten für Ihre Einrichtung nachhaltig zu senken.

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Schlussfolgerung

Sie als Leiterin oder Leiter der Pflegeabteilung wollen das Beste für Ihre Mitarbeitenden und den Betrieb: Zufriedene Fachkräfte sind die Basis für Erfolg. Wir hoffen, dass wir mit unseren Ideen aufzeigen konnten, dass die Integration eines Wellness-Programms nur Vorteile hat.

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Welche Massnahmen setzen Sie bereits um, damit Ihre Mitarbeitenden glücklicher am Arbeitsplatz sind? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören. Bitte teilen Sie es uns in einem Kommentar mit, es könnte Ihren Kollegen und damit anderen Pflegenden in der ganzen Schweiz helfen.

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Welche Massnahmen setzen Sie bereits um, damit Ihre Mitarbeitenden glücklicher am Arbeitsplatz sind? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören. Bitte teilen Sie es uns in einem Kommentar mit, es könnte Ihren Kollegen und damit anderen Pflegerinnen und Pflegern in der ganzen Schweiz helfen.